Auch in diesem Jahr veranstaltet der Heimatverein
Rheda sein Sommerfest als Geschichtsfest. Das diesjährige
Thema sind die Rhedaer Bleichen. Bis zum Beginn des 19.
Jahrhunderts war die Leineweberei das Hauptgewerbe der kleinen
Residenzstadt an der Ems, hier wurde das Leinen aber nicht nur
gewebt, sondern auch gebleicht. Die Bleichwiesen Rhedas hatten
in Westfalen einen guten Ruf, selbst aus anderen Orten wurde Leinen
zum Bleichen nach Rheda gebracht. Das feuchte Gelände entlang
der Ems eignete sich hier auch gut für die Anlage von Bleichwiesen.
Es gab gräfliche Bleichen und solche im Eigentum der Stadt.
Auch nach dem Niedergang des Leinengewerbes in Rheda wurden die
Bleichen teilweise noch weiterverwendet, um die eigene Wäsche
nach dem Waschvorgang bleichen zu können. Die Bleichwiesen
am Schloß Rheda sind allerdings nach dem letzten Krieg nicht
mehr als solche genutzt worden und wuchsen zu. Aber der mittlerweile
unter Naturschutz stehende Erlenbruchwald, der sich auf den ehemaligen
Bleichen ausbreitete, läßt dennoch viel von der früheren
Anlage erkennen.
Zum Auftakt des Geschichtsfestes stellen Jürgen Kindler und Martin Wedeking am Freitag, dem 15. Juni um 19.30 Uhr im Domhof in einen Lichtbildervortrag "Bleichwiesen und Bleicherei in Rheda" vor.
Das
Programm am Sonntag, dem 17. Juni beginnt um 13.30 Uhr
mit einer Führung durch das Gelände der ehemaligen
Bleichen. Ab 15.00 Uhr ist die Kaffeetafel
im Domhof gedeckt, bei Kaffee und Kuchen bietet sich die Gelegenheit
zum gemütlichen Beisammensein und angeregtem Gespräch.
Außerdem wird die Gruppe "Bleicherei" aus Wuppertal
mit ihren Vorführungen das Handwerk und die
Tätigkeit des Bleichens von Leinen demonstrieren. Bevor der
Tag ausklingt, wird noch einmal bei hoffentlich schönem Wetter
gegrillt. Falls das Wetter jedoch nicht so gut mitspielen sollte,
bietet das historische Gebäude des Domhofs von 1616 den nötigen
Schutz.